Nachhaltigkeit wird im Bezirkszentrum großgeschrieben
Über zehn Millionen Euro investiert die Netze BW zurzeit in den Ersatzneubau für das Bezirkszentrum Osterburken. Nachdem der ursprüngliche Standort in der Boschstraße kapazitätstechnisch nicht mehr ausgereicht hatte, hat man vor einem halben Jahr den Spatenstich für den Neubau im Regionalen Industriepark Osterburken (RIO) gefeiert. Inzwischen ist der Rohbau fertig, die Fenster sind zum Teil drin, und der Innenausbau hat begonnen.
Der Rohbau für das neue Bezirkszentrum der Netze BW im RIO steht. Fotos/Repro: Andreas Hanel
Über den aktuellen Stand informierten im Rahmen einer Baustellenführung unter anderem Jakob Huber, Leiter des Netze-BW-Regionalzentrums Neckar-Franken, Projektleiter Jochen Appelmann, Ditte Wünsch, die bei Netze BW für den Immobilienbereich verantwortlich zeichnet, sowie Helmut Schulze vom Bauunternehmen Züblin. Neben den Bürgermeistern Jürgen Galm (Osterburken), Ralph Matousek (Rosenberg) und Ralf Killian (Ravenstein) – Wolfram Bernhardt (Adelsheim) und Thomas Ludwig (Seckach) waren terminlich verhindert – machte sich auch RIO-Wirtschaftsförderin Marlies Ebel-Walz ein Bild vor Ort.
Bereits zum Jahresende soll der Ersatzneubau fertiggestellt sein. Wie er dann aussehen könnte, zeigt die Studie. Fotos/Repro: Andreas Hanel
"Wir werden viel investieren – auch in die Region", versprach Jakob Huber, nachdem er die Gäste begrüßt und sich bei den beteiligten Firmen bedankt hatte. Der neue Standort für den Ersatzneubau im RIO nahe der Autobahn sei ideal. Auf 2400 Quadratmetern Nutzfläche entstehen hier drei Hallen: ein Lager, eine Fahrzeughalle sowie Räumlichkeiten für Büros und Werkstätten.
Huber betonte, dass bei der Netze BW die Energiewende großgeschrieben werde. Entsprechend "viel Holz und wenig Beton" findet sich im Neubau, erklärte Jochen Appelmann. "Ich habe schon viel Häuser gebaut, aber noch nie mit so viele Holz wie hier. Es ist ein tolles Projekt, bei dem der Nachhaltigkeitsgedanke im Vordergrund steht."
In der Tat sticht einem die Holzbauweise sofort ins Auge. Das damit einhergehende gemütliche Ambiente wird vor allem in den Büroräumen deutlich, die so langsam Form annehmen. Schließlich wolle man ja auch, dass sich die Kollegen wohlfühlen. "Es ist wichtig, attraktiv für Mitarbeiter zu sein", betonte Jakob Huber. Wie überall sucht auch die Netze BW neue Mitarbeiter, in den letzten Jahren habe man bereits viel in die Ausbildung investiert.
Der Bürobereich mit einzelnen und Großraumbüros bietet Platz für 30 Mitarbeiter. Noch. Denn wenn es der Bedarf erfordern sollte, ist schon eingeplant, ein weiteres Stockwerk auf die bestehende Büroetage zu bauen. Damit sich die Mitarbeiter noch wohlerfühlen, gibt es neben Umkleiden und Sanitärbereichen auch einen großen Besprechungsraum und eine Dachterrasse.
Apropos Dach: Auch hier manifestiert sich der Gedanke der Energiewende. Hier wird nämlich eine Fotovoltaikanlage installiert. Allerdings nicht für den Eigenbedarf, wie Appelmann informierte. Denn der komplette erzeugte Strom muss nach der aktuellen Gesetzeslage eingespeist werden – was bei den Anwesenden für Kopfschütteln sorgte.
Dabei benötigt man am Neubau einiges an Strom, zum Beispiel für die Heizung: Über eine Wärmepumpe wird die Fußbodenheizung betrieben, außerdem wird auch über das Lüftungssystem Wärme zurückgewonnen.
Ebenso steht bei der Dämmung der Nachhaltigkeitsgedanke im Vordergrund: Hier wird viel mit Holz- und weniger mit Mineralwolle gearbeitet.
Daneben achtet man auch darauf, nach Möglichkeit Firmen aus der Region zu beauftragen. In diesem Zusammenhang dankte Appelmann der Firma Züblin für "die tolle Arbeit".
Neben dem Bürogebäude entsteht noch ein Lager mit einer Fläche von 600 Quadratmetern. Hier können mit einem Kran mühelos Lkw be- und entladen werden.
Die dritte Halle mit drei großen Toren bietet Platz für den Fuhrpark. Stellplätze für 16 Fahrzeuge entstehen hier, für unter anderem Lkw, Bagger oder Steiger. Eben für alles, "was auf Baustellen benötigt wird", erklärte Ditte Wünsch. Oder etwa auch für den Fall eines Stromausfalls.
Parkplätze für Pkw gibt es im Außenbereich. Hier stehen dann rund 25 Stellplätze mit zwölf Doppelladesäulen für die Mitarbeiter zur Verfügung.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Baugrund will man zum Jahresende mit dem Ersatzneubau fertig sein, informierte Appelmann. Im ersten Quartal 2026 soll dann das neue Bezirkszentrum Osterburken in Betrieb genommen werden. Bis jetzt sieht es auf jeden Fall gut aus: Terminlich und kostentechnisch sei man im Rahmen.
Artikel von Andreas Hanel erschienen in der Rhein-Neckar-Zeitung